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Zum Arbeitsmarkt im November: Ohne Arbeitskräfte kein Wachstum

Der Fachkräftemangel ist ein zentrales Hemmnis für die Wirtschaft in Norddeutschland.

Nach einer aktuellen Umfrage der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD ist der Mangel an Arbeitskräften und Azubis für 71% der Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie ein erschwerender Wirtschaftsfaktor. „Drei von vier Betrieben beurteilen die Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften als schlecht oder unbefriedigend; nur zwei Prozent empfinden sie als gut; in Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen antwortete kein einziges Unternehmen, dass es keine Probleme bei der Suche nach Fachkräften gebe“, berichtet Dr. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer der beiden Arbeitgeberverbände.

Gleichwohl möchten die Unternehmen trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage bis zum Frühjahr 2024 im Saldo rund 1.200 Personen neu einstellen. „Das Problem ist der leergefegte Arbeitsmarkt in Kombination mit einem zunehmenden Mismatch“, so Nico Fickinger. „Auch bereits rekrutierte Arbeitskräfte benötigen inzwischen viel häufiger Qualifizierungen, Sprachvermittlung, individuelle Förderung oder Begleitung. Das erfordert finanzielle und personelle Ressourcen, die viele Unternehmen nicht mehr haben“, erklärt der Arbeitgebervertreter.

Der Mangel an qualifiziertem Personal gefährde nicht nur die dringend notwendige Transformation der Industrie, sondern die Innovationsfähigkeit und Wirtschaftskraft Deutschlands insgesamt. „Um Personalengpässe zu überwinden, brauchen die Betriebe nicht nur eine intensive Werbung um Arbeitskräfte im Ausland und eine deutlich erleichterte Zuwanderung, sondern auch moderne Arbeitszeitregeln, eine flexiblere Qualifizierungsförderung, eine flächendeckende Kinderbetreuung und insgesamt eine industrie- und arbeitgeberfreundlichere Politik – und zwar jetzt“, fordert Fickinger.